Durch einen Beitrag auf G+ bin ich auf den Open Source Music Player mit Namen Volumio gestoßen. Diesen kann man auf verschiedenen Geräten installieren auch auf einem RaspberryPI. Moment mal, da liegen noch mehrere rum für die ich aktuell keine Verwendung habe. Beim Umzug gesehen, das im Keller noch einfache PC Boxen rumliegen. Kurz grübeln, da könnte man schön ein nettes Internetradio für die Küche mit bauen. Prima an Volumio ist auch, das es einen eingebauten Webserver hat und man das Internetradio dann einfach mit dem Smartphone bedienen kann. Perfekt!
Nun, leider ist es von der Idee bis zur fertigen Umsetzung immer ein weiter Weg, vor allen Dingen wenn diese Anwendung/Image ein paar schreckliche Bugs beinhaltet. Aber ich finde das Konzept so gut, das ich mir die Zeit genommen habe und rauszubekommen wie ich die ganzen Bugs umgehen kann. Am Ende hatte ich das was ich haben wollte. Nun habe ich ein kleines kompaktes Internetradio was mit WLan angebunden ist, so gut wie keinen Strom benötigt und sehr flexibel mit Daten umgehen kann. Zwei PC-Boxen dran und fertig. Aber, nun das ganze von vorne.
Was wird benötigt?
- ein Raspberry PI incl. Netzteil
- SD-Karte
- WLan USB Adapter
- und etwas Geduld :)
Als erstes laden wir uns das Image runter und erstellen ein Image. Das Image läuft mit jedem RPi, auch mit dem 2. Hier findet ihr den Download. Ich habe hier für diesen Versuch einen RPi2 eingesetzt. Nach dem Start des Images brauchen wir erstmal Kontrolle :) Das Webinterfae findet man unter
http://IP-Adresse des RPis
Unter WEBRADIO findet man einige Beispielstationen. Doch das erste Problem taucht auf - kein Ton. Argh! Das Forum durchsucht und schnell eine Lösung gefunden. Den Befehl eingegeben
sudo amixer cset numid=3 1
und es wurde laut :)
Im Webinterface kann man die Lautstärke regeln, den Ton muten, Playlisten erstellen, und vieles mehr. Nun, was ist wichtig bei einem Music Player? Quellen. Also mal versucht die NFS Freigabe von meinem Medienserver einzubauen. Das hat aber nicht geklappt, egal was ich im Webinterface eingegeben habe. Hmm, Stunden später ich wollte das Projekt schon beerdigen fiel mir ein "Was ist Volumio? Nix anderes als eine Linuxkiste!" Zur Erklärung, Volumio ist ein Linux Betriebssystem, basierend auf Debian, auf dem viele verschiedene Dienste laufen. Na gut, dann richten wir die Freigabe eben klassisch ein.
In /etc/fstab
192.168.2.xxx:/NFS /mnt/NAS/Medienserver nfs ro 0 0
eingetragen. Dann noch schnell die Ordner in /mnt erstellt.
mkdir /mnt/NAS
mkdir /mnt/NAS/Medienserver
Danach ein beherztes
sudo mount -a
und die Freigabe ist fertig eingerichtet. Bitte an die entsprechende Freigabe auf dem Server in exports denken!
Nun konnte ich im Webinterface die Freigabe hinzufügen und meine Musik konnte abgespielt werden.
Nun zum Webradio. Man braucht ja auch ein paar Sender, die man gerne hört bzw. kennt. Doch woher nimmt man die Streaming Links? Auch gar nicht so einfach was zu finden, wenn man sich damit noch nicht beschäftigt hat. Eine gute Seite dafür ist vtuner.com Dort kann man nach dem Radiosender suchen und dann "Ziel speichern" anklicken. Dann wird eine .m3u Datei abgespeichert. Innerhalb der Datei, mit Texteditor öffnen! , findet man den Link zum Radiosender. Nun könnte man diesen Link über das Webinterface eingeben und fertig. Aber auch dabei hatte ich mehr Probleme als mir lieb ist. Also kurzerhand den Ordner /var/lib/mpd/music/WEBRADIO geöffnet und nachgesehen was da drin ist. Dort liegen .pls Dateien, jeweils eine für einen Radiosender. Einmal geöffnet und nachgesehen.
[playlist]
NumberOfEntries=1
File1=http://1live.akacast.akamaistream.net/7/706/119434/v1/gnl.akacast.akamaistream.net/1live
Title1=EinsLive
Length1=-1
Version=2
Das ist ein Beispiel für den Radiosender Eins Live. Das entsprechend abspeichern. Im Webinterface bei WEBRADIO die Optionen öffnen. Auf "Update this folder" klicken. Wenn fertig den Ordner öffnen und EinsLive zur Playliste hinzufügen. Schon kann man Radio hören, das kann man dann natürlich für alle seine Lieblingssender machen. Gefallen einem die Beispielsender nicht, einfach löschen und fertig.
Fazit:
Es hat etwas gedauert. aber das Ergebnis hat sich gelohnt. Man hat ein kleines Webradio/Musicplayer der mp3s abspielt, auch von Festplatten und USB-Sticks (nicht getestet). Radiostreams aus dem Internet oder Musik vom Heimserver. Es gibt auch irgendwo die Möglichkeit einen Spotify Account zu benutzen. Also viele Möglichkeiten Musik anzuhören, alles gesteuert vom Webinterface. Alternativ kann man auch Apps benutzen, ein Beispiel MPDroid. Man kann mit Volumio noch viel mehr machen, aber zum jetzigen Zeitpunkt habe ich noch nicht mehr ausprobiert. Man kann auch Musik per Airplay zum Volumio streamen, das muss ich noch testen. Das werde ich dann hier ergänzen.
Volumio soll in Version 2 auch Multiroom beinhalten, dann wird es richtig spannend. :)
Nun das Ganze in der Küche vernünftig aufbauen, dafür ist es erstmal gedacht.