Geschrieben von Frank Mankel
Kategorie: Linux

Achtung, dieser Bericht ist kein objektiver Test. Das ist nur meine persönliche Sicht auf einige Probleme in der Linux Welt.

Also, ich hatte mir mal eine AMD Radeon RX 5500XT bestellt um zu sehen, wie gut die Karten mittlerweile vom Linux Kernel unterstützt werden. Hintergrund war der, das auf meinem 2. PC eine Nvidia 7850GT verbaut war und ich bei der Installation doch mittlerweile gemerkt hatte, das diese Karte wohl langsam zu alt wird.

Nach dem Einbau wurde dann Ubuntu installiert und alles verlief reibungslos. Ok, dachte ich mir, baue ich das mal in meinen Haupt-PC mit Nvidia 1050TI ein. Also, die Nvidia raus, die AMD rein. Vorher die Nvidia Treiber gepurged und neugestartet. Ok, es kam kein Desktop. Hmm? Eine Stunde im Netz gesucht, keine brauchbaren Lösungen gefunden. Zwei Stunden gegrübelt. Ok, dann baue ich die NVMe SSD aus und leg die mal an die Seite. Da die beiden Rechner ziemlich gleich sind, kam ich auf die Idee, die NVMe SSD von dort in den Haupt-PC einzubauen. Versuch macht klug :)

Nach einiger Zeit kam ich aber zu der Überzeugung, das das nicht die beste Idee ist. Also, Neuinstallation! So landete ich auf dem Ubuntu Gnome Desktop.

Vermutlich bin ich zu lange mit Windows Rechner groß geworden, so das ich ein klares Konzept an meinem PC erwarte. Ich kann mich mit diesem Gnome nicht anfreunden. So einfache Dinge wie Verknüpfungen funktionieren da einfach nicht. Ich wollte nur ein paar Dokumente vom NAS auf meinen Desktop verknüpfen.... :(

Gut, ich war bereit manche Dinge hinzunehmen, bedeutet ich wollte Gnome eine Chance geben, aber.....

Den Desktop kann man ja mittlerweile mittels fraktioneller Skalierung einstellen. Also, 100%, 125%, 150%, 175%, 200%. (Hintergrund, hier stehen zwei 4K Monitore) Nur blöd, wenn die Einstellung nicht gespeichert wird und die nach jedem Start usw. weg ist :( Ok, also nicht benutzbar. Das war für mich ein wichtiger Grund um überhaupt Ubuntu zu testen. Doch das nächste Problem machte mich dann richtig sauer. Nach dem der Rechner in den Suspend Modus geht, und wieder erwacht war, hatte ich nur Grafikfehler!!

Nach einigen Kaffee und einer langen Denkpause, kam ich dann auf die Idee, meinen geliebten Cinnamon Desktop zu installieren. Und siehe da, das Suspend Problem war weg. Verknüpfungen lassen sich wieder anlegen. Nur die Skalierung bleibt weiter das Problem. Ich denke 150% wäre ideal, aber jetzt muss ich wieder mit 200% leben.

Linux Desktop wird so leider nie die breite Masse erreichen. Ich liebe die Konsole und meine Debian Server, aber so viele Probleme, wenn man nur mal ein System neu aufsetzt!?? Für mich, weil ich das als Hobby betrachte, auszuhalten. Aber für den Otto Normal Benutzer einfach eine Zumutung.

Letztendlich bin ich jetzt hier gelandet.

Und das läuft jetzt wirklich rund. Die Grafikkarte macht auch ihren Job, weil die Grafikfehler die ich vorher hatte jetzt endlich der Vergangenheit angehören.

Noch schnell zwei Sachen zu Ubuntu und den Neuerungen. Wireguard als Kernelmodul einzubauen ist ja toll, aber ich habe keinerlei grafische Einbindung gefunden. Kommt das noch? Snap Pakete sind vielleicht doch ganz nützlich, mag das eigentlich nicht, habe aber eben ein Programm installiert wo ich das evt. ganz gut finde, wenn dieses Programm nicht auf meinen Desktop schnüffeln kann. Ich muss mich dazu aber noch was einlesen.

Fazit

Hat sich der Aufwand gelohnt? Ja, die neue Grafikkarte war es wert. Aber dieses Desktopgefummel nervt ein wenig. Wenn es mal läuft ist es prima - wenn!