Geschrieben von Frank Mankel
Kategorie: Joomla!

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten eine Joomla!-Webseite zu sichern. Jahrelang habe ich mit dem mysql-dumoer die Datenbank gesichert und mittels FTP Zugriff dann alle Daten heruntergeladen. Aber so richtig hat mir das nie gefallen, der Grund dafür ist das man es von Hand anstoßen muss und man doch im Laufe der Jahre immer fauler wird. Die letzten Probleme mit einer Joomla!-Installation liegen bei mir schon viele Jahr zurück.

Da die Bedrohungen im Netz aber fast täglich immer größer werden, mußte ein Konzept her, was von alleine funktioniert. Da ich mittlerweile bei Akeeba gelandet bin, liegt es nahe, das Ganze zu automatisieren. Dazu habe ich mir mal Akeeba angeschaut und bin auf verschieden Möglichkeiten gestoßen.

Unter "Scheduling Information" findet man folgendes.

pic_2.png

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Ganz unten findet man unter dem Reiter "URL" einen Link. Mit diesem Link stößt man ein Backup an. Damit das nicht jeder machen kann, ist am Ende des Linkes ein 32 stelliges Passwort angefügt. Das sollte also ausreichend sicher sein. Es gibt nun viele Möglichkeiten diesen Link automatisiert anzustoßen. Ich habe mich mal zu erst bei meinem Hoster umgesehen. Das Webpaket wird mittels Plesk administriert. Dort gibt es einen Punkt "Aufgaben". Dort kann man automatisiert Aufgaben ausführen lassen. In meinem Fall sieht das so aus.

pic_5.png

In meinem Fall wird täglich um 03:00 Uhr der Link von Akeeba aufgerufen. Damit wird dann Akeeba gestartet und sichert die Webseite incl. Datenbank. Diese Datei wird dann in einem Verzeichnis auf dem Webspace gespeichert. Bei der Anlage der Aufgabe kann man auch eben mal schnell testen ob das ganze funktioniert, dazu git es den Button "Jetzt ausführen".

Nachdem wir das alles eingerichtet haben, finden wir im Backend von Joomla! unter Akkeba "Manage Backups" folgendes.

pic_3.png

Ok, das wäre dann der erste Teil des Ganzen. Die Backups auf dem Webspace zu sichern macht ja keinen Sinn. Das muss irgendwo extern passieren. Da ich mittlerweile kein Freund mehr von Cloudspeicher bin, muss das Ganze bei mir zu Hause liegen. Da meine BananaPi's sich sowieso den ganzen Tag langweilen, können die gut die Aufgabe übernehmen. Kurz drüber nachgedacht und mir fiel das Programm ncftpget ein. Mit ncftpput habe ich auch schon mal was gelöst. IPFire - crontab einrichten

Also ein Verzeichnis erstellt, darin eine Datei mit dem Namen bak.sh

# Script um die Backups meiner Webseiten, mittels FTP, auf meinen BPI zu
# bekommen.

# Variablen deklarieren
HOST='google.de'
USER='user'
PASSWD='passwd'

#FTP-Routine
# /bak_web = Zielverzeichnis auf dem BPi
# /*.jps = Dateien die geholt werden sollen

ncftpget -u $USER -p $PASSWD $HOST /bak_web /*.jps

Im obigen Beispiel müssen die Variablen an eure Gegebenheiten angepasst werden. Dazu direkt ein Tipp. Nehmt für diese Aufgabe einen eigenen FTP-Benutzer, der nur Zugriff auf dieses Verzeichnis hat und benutzt ein ausreichend langes Passwort. Damit kommen wir auch direkt zum zweiten Problem. In der kostenlosen Version von Akeeba sind die Backups nicht verschlüsselt, die haben dann die Endung .jpa Keine gute Idee. In der Bezahlversion ist eine Verschlüsselung integriert, dann lauten die Dateien auf .jps Wenn ihr also mit der kostenlosen Version arbeitet, müsst ihr im og. Script das .jps durch .jpa ersetzen.

Die Datei ausführbar machen.

chmod +x bak.sh

Danach einen Cronjob anlegen

crontab -e

Folgende Zeile einfügen

30 05   * * *   /bak_web/bak.sh

Und abspeichern. Fertig! Nun wird jeden Tag um 05:30 das Script bak.sh aufgerufen. Das Script holt dann das Neueste Backup ab und speichert es im angegebenen Verzeichnis.

So weit so gut, nun schaue ich mir das die Tage mal an, die Anzahl der Backups ist standardmäßig in Akkeba auf 3 begrenzt. Mal sehen ob das für mich reicht. Evt. muss ich das Script noch was anpassen, eine Idee habe ich noch, nach dem Download das Ursprungsfile zu löschen. Dazu gibt es in ncftpget die Option -DD , die löscht nach erfolgreichem Download das Ursprungsfile.

Der ein odere ander wird sich sicherlich fragen, ob man nicht die Backupfunktionen der Hoster nehmen kann. Das kann man mit Sicherheit, aber ich betrachte Backups als wichtige Daten, da verlasse ich mich ungern auf jemanden anderen. Aber, wie ich eingangs schon erwähnte, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Da sollte sich jeder das Richtige aussuchen, es macht sicherlich einen Unterschied ob man einen Shop oder eine Vereinsseite sichern muss.

Viel Spaß beim Ausprobieren, und wie immer seid vorsichtig! Ich übernehme keine Verantwortung wenn ihr was schrottet :)