Durch einen Tipp bei Twitter, bin ich über das Programm Syncthing gestolpert. Danke wiu

Was macht das Programm? Das Programm dient zur Syncronisation von Ordnern, das kann man über sein lokales Netz machen, man kann es aber auch über das Internet machen Laughing

Das Programm gibt es für alle wichtigen Plattformen und auch für unsere BananPis gibt es eine ARM-Version. Das hat mich direkt dazu bewogen das Programm mal einem Test zu unterziehen. Also fix auf meinem Haupt-PC (LinuxMint Cinnamon 64bit 17.3) installiert und auf meinem Nexus5. Mal schnell den Bilder-Ordner testweise gesynct (4,4GB) und nach einiger Zeit waren alle ca. 1800 Bilder auf meinem PC. Für gut befunden, wird das Ganze nun auf einem BPi installiert. Generell kann man Syncthing überall installieren, das Programm läuft aus dem Ordner heraus, es bedarf keiner Installation im klassischen Sinn. Wir laden uns nun die ARM-Version herunter. Bitte installiert Euch die neueste Version, der Befehl dient nur zur Veranschaulichung. Ich habe das Programm im home Verzeichnis installiert.

cd /home
wget https://github.com/syncthing/syncthing/releases/download/v0.12.8/syncthing-linux-arm-v0.12.8.tar.gz

Danach Auspacken.

tar -xvzf syncthing-linux-arm-v0.12.8.tar.gz

Nun haben wir Syncthing in einem Ordner liegen. Der heißt bei mir syncthing-linux-arm-v0.12.8 In das Verzeichnis wechseln.

cd syncthing-linux-arm-v0.12.8

Nun kommen wir zum ersten kleineren Problem. Syncthing ist standardmäßig so eingestellt, das man die Weboberfläche nur vom lokalen Rechner aus erreichen kann. Nicht so gut bei einem BPi :( Nun, nach ein wenig guter Dokumentation lesen, wußte ich das es ein Configfile gibt, womit man das Steuern kann. Dieses Configfile findet man bei meinem Beispiel in /root/.config/syncthing

Aber, aufgepasst das Programm hat da ja noch nichts angelegt, also kurz mal das Programm starten.

./syncthing

Abwarten bis es gestartet ist, nun ist die Config erzeugt. Ins Verzeichnis wechseln.

cd /root/.config/syncthing

Dann das File bearbeiten mit

nano config.xml

Das steht da original so drin:

<gui enabled="true" tls="true">
        <address>127.0.0.1:8384</address>
        <user>xxxxxxx</user>
        <password>xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
        <apikey>xx</apikey>
    </gui>

Das ändern wir in

<gui enabled="true" tls="true">
        <address>0.0.0.0:8384</address>
        <user>xxxxxxxxx</user>
        <password>xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
        <apikey>xxx</apikey>
    </gui>

Abspeichern und Syncthing wieder starten. Nun kann man vom Rechner aus drauf zugreifen. Dazu im Webbrowser folgendes eingeben.

http://192.168.2.123:8384/

Nun meckert Syncthing über den fehlenden Login (User/PW). Kurz anlegen, bei HTTPS noch einen Haken machen und erneut verbinden über

https://192.168.2.123:8384/

Nun sieht man das Fenster, was ich Euch als erstes gezeigt habe. Das Programm arbeitet mit Geräten und Verzeichnissen. Die Geräte bekommen alle eine 56 stellige ID. Damit odentifizieren sich die Geräte untereinander. Geht damit vorsichtig um, es ist ein wichtiger Schlüssel! So nun kann man Geräte anlegen, die untereinander verschlüsselt miteinander kommunizieren. Lokal wie auch über das Internet ;) So kann man auf ganz einfache Weise Ordner syncron halten. Die Android-App hat den Bilderordner schon voreingestellt, so das man direkt die Bilder syncen kann. Wenn eingestellt läuft Syncthing nur im WLan, man kommt zu Hause rein und die Bilder werden auf den BPi gesichert. Sehr sehr praktisch.

Was mich persönlich an Syncthing überzeugt hat, OpenSource, ein großer Stamm an Entwicklern, modernste Techniken, verschlüsselte Übertragung, einfache Installation, alles in allem ein durchdachtes Konzept. Es gibt ja z.B. Bittorrent, der ähnlich arbeitet, wo aber meines Wissens nach, Teile des Quellcodes nicht offen liegen. Bei Syncthing liegt das alles offen, das macht das Ganze sehr sympathisch. [Protokoll]

Nun eine Kleinigkeit noch zum Schluß. Das Programm soll ja automatisch beim Systemstart gestartet werden. Also in der /etc/rc.local (Danke Nico) kurz folgendes hinzugefügt.

# Syncthing
/home/syncthing-linux-arm-v0.12.8/syncthing -no-browser -home="/root/.config/syncthing"

Eines der besten Tools was ich in letzter Zeit getestet habe.

 

Update 25.12.2015

Leider muss ich das Tool wieder deaktivieren. Meine großen Syncs haben ewig gedauert um fertig zu werden. Danach war die Weboberfläche kaum noch erreichbar, bis ich merkte, das den BPIs wohl der Speicher ausging und sie total überlastet waren. Habe den Dienst komplett deaktiviert, denke noch darüber nach ihn zu entfernen. Sehr schade. Um Fotos vom Handy zu syncen sollte es gehen, aber das war nicht das was ich damit machen wollte.